Um 14 Uhr erfolgte der letzte Kickoff der Saison, an der Lucienvörder Allee vor knapp 500 Fans. Die Invaders schlugen die Bulldogs aus Spandau mit 34:07 vor heimischem Publikum und schaffen somit den Aufstieg in die German Football League 2. 

Diese nüchterne Feststellung ist Höhepunkt eines, das für die Invaders nicht hätte verrückter verlaufen können. „Dieser Aufstieg zeigt uns, dass wir uns richtig entschieden haben, auf das Bundesliga-Startrecht zu verzichten und einen Zwischenstopp in der Regionalliga einzulegen“, resümiert Jan Hendrik Meyer, Vorstandsvorsitzender der Hildesheim Invaders das wilde Football-Jahr 2021. „Es war eine enorme Kraftanstrengung, diese Mannschaft aufzubauen und die Heimspiele fernab unserer gewohnte Infrastruktur auszutragen. Das alles wäre ohne die Unterstützung ganz vieler Menschen nicht möglich gewesen. Allen voran natürlich unseren Spielern und Trainern. Aber das neue Team hinter der Mannschaft um Axel Herr, Dominic Mai, Ralf Rimrodt, Carmen Kulke, Markus Beckschwarte, Thomas Bietendüwel und alle die anderen fleißigen Hände hat ganze Arbeit geleistet. Wir sind verdammt stolz auf diese Leistung und freuen uns umso mehr über diesen sportlichen Aufstieg.“

Und die Partie am Samstagmittag zur ungewohnten Kickoff-Zeit von 14 Uhr war ein Spiel für Helden. Viele Spieler waren bei dem deutlichen Sieg zur Stelle. Allen voran die Hildesheimer Verteidigung, auf die einmal mehr Verlass war. Nach einem ersten verschlafenen Drive drückte die Truppe um Captain Frank Häring der Partie ganz deutlich ihren Stempel auf. Es war aber auch das Spiel, in dem die Routiniers Christian Fette, Mirko Politanski und Henry Wilde zeigten, wie wichtig ihre Einsätze für die Mannschaft waren. „Christian Fette hat das Angriffsspiel getragen, viele wichtige Pässe gefangen und nicht zuletzt zwei Touchdowns gefangen“, sagt Johannes Krupp aus dem Invaders-Vorstand nach der Partie. Es war aber auch das Spiel, in dem Quarterback Isaiah Weed das Spiel klug dirigierte und die Invaders-Offense immer wieder Yard um Yard erkämpfte, Lennart Stukenborg auf einem Trickspielzug einen wahnsinnigen aber erfolgreichen Pass auf einem vierten Versuch an den Mann brachte und Invaders-Nachwuchsspieler Chad Rudzika immer wieder Lücken in der Spandauer Verteidigung fand. Aber der Reihe nach.

Invaders mit Startschwierigkeiten

Zu Beginn der Partie, sah es zunächst nicht nach einem Happy End aus. Im ersten Drive stotterte die Offense der Invaders und die Gäste aus Spandau kamen durch einen Fumble von Quarterback Isaiah Weed in Ballbesitz, und nutzten das prompt aus. Drei Spielzüge später gingen sie durch den Ex-Hildesheimer Jugendspieler Bernard Badiane in Führung.

Auch im zweiten Drive konnte die Hildesheimer Offense nicht punkten. Um einen Ausbau der Führung von den Bulldogs zu verhindern, stand die Hildesheimer Defense schon früh im Spiel unter Druck. Die Bulldogs schafften es anschließend nicht aus der eigenen Hälfte und mussten den Ball punten. Im nächsten Versuch der Offense, hatte sie erneut Probleme in der Redzone und schaffte es nicht, den ersten Touchdown zu erzielen. Dennoch gelang es Christian Besser, mit einem Fieldgoal die ersten Punkte aufs Scoreboard zu bringen. 

An der Invaders Defense gab es auch in den nächsten Drives vor der Halbzeit kein vorbeikommen. Die Laufspielzüge der Gäste waren nach wenigen Yards beendet und auch im Passspiel war kein weiterkommen. Christian Klötergens fing kurz vor der Halbzeit eine Interception und brachte die Invaders dadurch in Ballbesitz. Beflügelt durch die starke Leistung der Defense, schien es auch in der Offensive deutlich runder zu laufen und die Jungs von Bob Madden fanden ihren Rhythmus. Vor der Pause kamen noch Punkte durch Chad Ruzicka und Christian Fette aufs Scoreboard, sodass es mit 17:07 in die Halbzeit ging. 

Nach der Pause spielten die Invaders genauso stark, wie zum Ende des zweiten Quarters. Die Defense ließ absolut nichts mehr zu. Die Bulldogs blieben bis zum Ende der Partie bei sieben Punkten, welche sie in ihrem allerersten Drive erzielten. Auch die Offense machte im dritten und vierten Quarter da weiter, wo sie aufgehört hatte. Im dritten Quarter bauten sie die Führung, durch ein Fieldgoal von Christian Besser, weiter aus. Im letzten Quarter machten die Hausherren dann endgültig den Deckel drauf. Mirko Politanski erhöhte mit einem sehenswerten Lauf auf 27:07 und Christian Fette setzte den Schlusspunkt zum 34:07. 

Der Aufstieg in der GFL 2 Nord ist somit perfekt. 

Fotografin: Katharina Hohenhoff