Hildesheim – Es war ein Nachmittag zum Vergessen für die Hildesheim Invaders: Bei brütender Hitze auf dem Helios Field setzte es eine klare 0:42 (0:14 / 0:14 / 0:7 / 0:7)-Niederlage gegen den amtierenden deutschen Meister, die Potsdam Royals. Schon vor dem Spiel war die Rollenverteilung klar – und am Ende bewahrheitete sich, was viele befürchtet hatten: Die Gäste dominierten in allen Phasen des Spiels und ließen den Invaders keine Chance.

Dabei begann die Partie aus Hildesheimer Sicht noch mit dem Versuch, über aggressive Defense ein Zeichen zu setzen. Doch sobald Potsdam ins Rollen kam, war die Überlegenheit der Royals kaum zu stoppen. Besonders auffällig war die physische Dominanz der Gäste – ihre Offensive Line verschaffte Quarterback Kenyatte Allen regelmäßig so viel Zeit, dass dieser nahezu unbedrängt seine Anspielstationen fand. Den Anfang machte Runningback Heiko Bals, der im ersten Viertel bei einem vierten Versuch über neun Yards zur Führung in die Endzone lief. Im zweiten Viertel warf Allen einen präzisen 17-Yard-Touchdownpass auf Nathanael Stewart – bei einem vierten und 14. Wenig später fing Emanuel Bakare einen 39-Yard-Pass in der Endzone, erneut war Allen der Passgeber. Zur Pause stand es 0:22, weil auch ein Two-Point-Conversion-Run erfolgreich war.

Für die Invaders kam es noch schlimmer: Quarterback Nelson Hughes, der die neue Offense mitentwickelt hatte, musste im zweiten Viertel verletzt vom Feld. Eine Schulterverletzung, deren genaue Schwere noch untersucht wird, beendete seinen Arbeitstag frühzeitig. Für ihn übernahm Hendrik Scharnbacher – der ehemalige Berliner-Adler-Spielmacher konnte sich zwar bemühen, aber nicht mehr viel ausrichten. „Das war kein gutes Spiel von mir“, sagte er später selbstkritisch. Ohne Hughes fehlten Struktur, Rhythmus und Überraschungsmomente. Die Offense kam im gesamten Spiel kaum einmal gefährlich in die Nähe der gegnerischen Endzone. Das schmerzte auch die Spieler selbst: „Dass wir gegen Potsdam verlieren, ist keine Schande. Aber dass wir zu Hause mit null Punkten vom Feld gehen, das nervt mich sehr“, sagte Receiver Pieter Solf nach dem Spiel.

Im dritten Viertel plätscherte das Spiel angesichts der Hitze zunächst etwas dahin. Doch ein 64-Yard-Pass von Allen auf Stewart riss das Publikum wieder aus der Lethargie. Im letzten Viertel legten die Royals noch zweimal nach: Joost Bohnhorst vollendete einen 17-Yard-Lauf, ehe Allen selbst per Scramble aus zwei Yards in die Endzone lief. Auch einige der Two-Point-Versuche saßen. Am Ende stand ein verdienter und in dieser Höhe auch folgerichtiger 0:42 (0:14 / 0:14 / 0:7 / 0:7)-Endstand. Stadionsprecher Christopher Scholz brachte es mit Blick auf den letzten langen Touchdownpass auf den Punkt: „Das ist einfach ganz starker Sport.“

Trotz der deutlichen Niederlage gab sich Jakob Adelman kämpferisch: „Potsdam war der erwartet starke Gegner. Kämpferisch haben wir alles versucht, aber in den entscheidenden Momenten hat sich ihre Qualität durchgesetzt.“ Mit Blick auf die kommenden Partien gegen Düsseldorf und Paderborn kündigte er an: „Da müssen wir punkten.“